Ursula Scherrer and Flo Kaufmann: mittel-land

.Weder Anfang noch Ende. Nur die Flüchtigkeit des Moments und das Wechselspiel von Licht und Klang bestimmen "mittel-land".
Fast, als befände man sich inmitten einer der unzähligen dichten Nebeltagen am Rande des Jura Südfusses.
Alles ist umhüllt, verschwommen, manchmal leicht gedämpft, in dieser akustisch-visuellen Landschaft.
Transparente Stoffbahnen erzeugen ein Projektionslabyrinth in welchem sich Zuschauer und Künstler gleichermassen bewegen, verweilen und verlieren. Wo Bild und Ton ineinander verfliessen, ein Geben und Nehmen, inspiriert durch die momentane Arbeit des anderen.

Die Klanglandschaften entstehen live auf selbstgebauten modularen Synthesizern. Das Audiosignal wird über spannungsgesteuerte Filter an die 4 Lautsprecher verteilt. Lichtsensoren in den Leinwänden steuern die Filter an und generieren so, durch die Videobilder, animierte Klangfarben und Lautstärkenunterschiede. Die Musik wird dadurch sehr plastisch, intensiv und verbindet sich mit den stetig ändernden Bildern.
Die visuelle Stimme entsteht mit Hilfe eines analogen Videomixers. Qualität und Rauschen dieses anachronistischen Werkzeugs sind Protagonisten inmitten der sich stetig neu zusammensetzenden Bildern.
Scherrer ist einerseits vom Linearen in der Architektur sowie dem Organischen in der Natur fasziniert. Die Bilder werden in und um den Aufführungsort selbst gesammelt und somit den Raum zurück in den Raum projiziert. Ergänzt werden sie mit den Eindrücken von Scherrers Reisen in den letzten Monaten (Mailand, Palermo, Tulsa, Schweiz, Stuttgart, Costa Rica, New York) und stehen in ständigem Dialog zueinander.

"mittel-land" schafft einen Raum, wo das Jetzt so stark ist, dass das Gewesene und Kommende keinen Platz findet. Die Performance/Installation lädt ein zu verweilen, zu kommen und gehen, sich zu bewegen, den Aufenthaltsort zu ändern, dem stetigen Fluss der Bilder und Klängen zu folgen.